Dienstag, 15. August 2017

Nomadin

Unendlich verliebt sei er nicht. Gerade wenn diese zwei Wörter nebeneinander stehen, müssen sie ja was Gigantisches bedeuten. Ich habe ihn genug sehr doll gemocht. Ich weiß, dass er das auch tat. Keine Ahnung, was man von ca zwei Monaten Date erwartet und wo das Problem eigentlich ist.

"Sei bloß froh", versuchte mich eine Freundin zu trösten. Er schien etwas Ernsteres gesucht zu haben, wobei das auch nur eine Spekulation und Interpretation unsererseits war. Natürlich suche ich auch nach was Ernstem, aber auch Lockerem. Die Erkenntnis aus dieser -leider Gottes sehr kurzen Geschichte- ist ... dass mich meist Typen ansprechen, die von Natur aus "sesshaft" gestrickt sind. Später Kinder, ein Häuschen, eine feste Arbeitsstelle ... Nur, dass ich bei jedem dieser Faktoren eine starke Abneigung bis Langeweile und Ekel empfinde. Denn "du bist eine Nomadin", sagte die Freundin.

Oh ja, das gefiel mir so sehr...

Wieso?

Weil die Übersetzung meines mir bevorzugten Lifestyles eine menschliche Übersetzung gefunden hat. Ich fand darin Anerkennung wieder. Es hatte eine Bezeichnung. Ich fühlte mich akzeptiert und normal, weil meine Erwartung vom Leben einen Namen bekam. Plötzlich fühlte ich mich selbstsicherer, spezieller ... ich mochte mich selbst in dem Augenblick. Mir gefällt dieses Selbstbild.

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